Doi Inthanon

Der Doi Inthanon ist mit 2565m der höchste Berg in Thailand und daher vor uns nicht sicher. Als Basis für unsere Mission haben wir die nahe gelegene Stadt Chiang Mai gewählt, allerdings gestaltete sich die Suche nach einem passenden Treking-Angebot etwas schwierig.

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Alle Agenturen in denen wir in der Stadt nachgefragt haben, waren schlichtweg unfähig und sind wohl für dicke amerikanische Touristen ausgelegt. Als Trekking wird den Leuten hier 45 Minuten über Holzplanken durch den Wald laufen verkauft und als Highlight wird den Menschen dann eine wunderbare Aussicht auf dem höchsten Berg Thailands versprochen. Dumm nur, dass man mit dem Jeep hinauf gefahren wird, dabei die Luft verpestet und oben die Sicht durch die Radarstation Mr. Radar versperrt wird. Das scheint die meisten Besucher allerdings nicht zu stören, gäbe es denn sonst die Fülle an gleichen Angeboten nicht. Gleichzeitig bieten die meisten Touren noch dazu Elefantenreiten an, wobei oft fraglich ist, ob die Elefanten artgemäß behandelt werden.

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Besonders grausam fanden wir etwaige Angebote, bei denen man mit Babies wilder Tiere Fotos schießen kann, stellt sich doch die Frage, woher so viele Jungtiere denn kommen und wie sie von ihren Elterntieren getrennt werden. Wir zweifeln jedenfalls daran, dass es genügend verweiste Tiere gibt um den Bedarf der Touristen an solchen Fotos zu decken.
Ein weiteres Highlight der Agenturen sind Besuche bei sog. Karen Long Neck Villages, das sind Dörfer mit Leuten (Karen-Stamm), die diesen besonderen Halsschmuck um ihre dadurch extrem langen Halse tragen. Dumm nur, dass die Dörfer nicht deren Alltagsleben zeigen, sondern von der Regierung extra erbaut worden sind. Die Leute, die dort ‘leben’ wurden umgesiedelt, oft aus Burma und sehen von den Einnahmen des menschlichen Zoo’s leider nicht sehr viel. Hatte uns ein einheimischer Karen so erzählt, der übrigens auch nicht anders lebt als alle anderen ‘modernen’ Menschen.
Den meisten Touristen, die wir hier treffen sind solche Kleinigkeiten scheinbar egal, sonst gäbe es die Fülle an identischen Angeboten nicht, aber dazu muss man auch sagen, das wir jetzt speziell vielleicht nicht so sind wie die meisten Touristen.

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Gelegentlich fragen wir uns schon, wer sich bei Mr. Kebab für fast die doppelte Summe eines guten Straßenessens ums Eck, einen Döner von glücklichen Hühnern holt,

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oder ob es wirklich so dumme Menschen gibt, die sich bei Hello Kitty Botox in die Falten spritzen lassen und Fett absaugen lassen. Fehlt eigentlich nur noch Mr. Coffee.

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Genug gelästert, nach alter Viking Biking Tradition

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hatten wir eine Lösung gefunden, den Berg zu erklimmen: Wir machen’s einfach selbst. Um 05h30 ging es mit dem Motorrad los, hier der verpflichtende Morgenselfie um 7h30 am Fuß von Doi Inthanon.

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Dank eines netten Menschen aus dem Internet, hatten wir die genauen GPS-Daten für die Route und somit auch den genauen Einstieg auf 1500m für den Aufstieg.

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Nach gut 500 Höhenmetern hatten wir den Bergkamm erreicht, auf dem uns ein kühles, feuchtes Lüftchen entgegenwehte.

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Am Ende des ausgetretenen Pfades fanden wir eine kleine Pagode und wurden mit etwas Aussicht belohnt.

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Dank GPS, war der Weg um die Pagoda in Richtung Doi Inthanon nicht schwer zu finden,

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und wir waren auch auf eine kurze steilere Passage bereits mental vorbereitet.

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Nach der Kletterei trafen wir auf eine Gruppe thailändischer Wanderer, die uns gleich auf eine Tasse heißen Kaffee und Kuchen einluden.

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Ihr Tourguide Wa bot uns an, uns vom Gipfel mit dem Pickup mit runterzunehmen, was uns sehr gelegen kam, da wir ohne sein Angebot, den Gipfel nicht rechtzeitig erreicht hätten und umkehren hätten müssen. Zusammen ging es weiter in Richtung Doi Inthanon.

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Der Gipfel war ein häßlich Parkplatz voller dicker Touristen.

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Die Talfahrt selbst war ein kleines Abenteuer, fuhren wir doch zu siebt auf der Ladefläche.

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Für ein kleines Dankeschön wurden wir bis zu unserem Motorrad gefahren und hatten noch genügend Zeit, bei Tageslicht die Heimreise ins Hotel anzutreten. Nach so viel Action, hatten wir beschlossen, am nächsten Tag etwas weniger viel zu unternehmen und dafür mehr in die lokale, städtische Kultur einzutauchen.

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Als Entschädigung für den langen Eintrag, hier ein trauriger Hund mit Unterbiss.

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